Grundsätzlich ist vorgegeben, dass nur die feinste Granularität der Analysen in die Testsuite eingehen sollten, d.h. alle kompositionellen und derivationellen Schritte sollten dargestellt werden. Allerdings gibt es Ausnahmen: Wortformen, für die eine opake Analyse, d.h. nur Teilschritte der Derivation oder Komposition bevorzugt sind. Ausschlaggebend für die Entscheidung, eine opake Analyse zu bevorzugen, ist die Nachvollziehbarkeit des Wortbildungsschritts für einen heutigen Deutschsprecher: während z.B. Ankunft problemlos auf ankommen zurückgeführt wird, ist die Herkunft des Wortes Zukunft eher opak, bei den Verben (siehe Richtlinien für die Annotationen auf Wortebene unten auf dieser Seite) dient gehören als Beispiel; dieses läßt sich (laut Duden) über die fast-Synonymität von horchen und hören etymologisch erklären. Für einen heutigen Deutschsprecher ist es eher problematisch, in diesem Fall das Präfix ge- zur Basis hören anzunehmen, da die Semantik beider Wörter nicht mehr ähnlich scheint.
Die Entscheidung über eine solche Opazität wurde für jeden Einzelfall immer von mehreren Team-Mitgliedern im Konsens getroffen. Dies garantiert natürlich keine Fehlerfreiheit.
Anmerkungen zu den Annotationen
Aus Zeitgründen wurden nur wenige Eintragungen anhand von Textmaterialien oder bestehender Literatur zum Thema überprüft, die Annotatoren entschieden sich meist intuitiv. Um grobe Fehler zu vermeiden, wurde daher jeder Eintrag in der Tabelle von (mindestens) zwei Annotatoren (mit Deutsch als Muttersprache) geprüft, bei Unsicherheiten bzw. unterschiedlichen Ansichten über einen Eintrag wurden Experten hinzugezogen.
Falls Sie Fehler in den Daten/Annotationen finden, bitten wir im Interesse aller Nutzer um umgehende Mitteilung.